
Foto: euroluftbild.de/Grahn
Es nimmt kein Ende. Die Pannen-Serie beim Neubau der BND-Zentrale in Berlin-Mitte geht in die nächste Runde. Seit Jahren schon jagt ein Skandal um das neue Geheimdienst-Hauptquartier den nächsten.
Erst wurde bekannt, dass geheime Baupläne verschwanden, dann musste eine mangelhafte Klimaanlage für viel Geld wieder ausgebaut werden. Und wurde nicht ersetzt. Der Termin für den Einzug der Agenten verschob sich ständig. Die Kosten des Baus steigen stetig.
Jetzt kommt noch ein peinlicher Wasserschaden hinzu.
Wie die Berliner Zeitung berichtete, entdeckten Bauarbeiter am Dienstagvormittag in einem Gebäude der BND-Zentrale einen gewaltigen Wasserschaden, der sich über mehrere Etagen erstreckt. Bei Twitter kursiert seitdem #watergate als spöttischer Hashtag.
Nach unseren Informationen liegt die Ursache des Wasserschadens in einem Gebäudeteil, der nicht zum Sicherheitsbereich der BND-Anlage gehört, sondern in einem Haus, das für Konferenzen und Besuchergruppen zur Verfügung stehen soll. Auf jedem der drei Stockwerke befinden sich jeweils zwei Tee-Küchen, daneben Putzräume, die mit Waschbecken ausgestattet sind.
Dort rissen Unbekannte offenbar vier von sechs Wasserhähnen heraus – Gesamtwert circa 100 Euro. Die restlichen beiden Wasserhähne wurden aufgedreht. Mindestens eine Stunde lang schoss das Wasser aus den Leitungen und ergoss sich auf den Fluren. Es sickerte durch die Etagen. Ersten Schätzungen zufolge könnte ein Schaden in Höhe von mehreren hunderttausend Euro entstanden sein.
Das Landeskriminalamt (LKA) Berlin hat inzwischen die Ermittlungen aufgenommen. Noch ist unklar, wer für die Sabotage verantwortlich ist. Ob sich Bauarbeiter einen Scherz erlauben wollten, oder ob ein politisches Motiv hinter der Tat steht.
Die BND-Baustelle wird per Video überwacht. Ein Einbruch gilt daher als unwahrscheinlich. Zugang zu den Gebäuden hatten jedoch Mitarbeiter diverser Baufirmen. Ein BND-Mann zeigt sich zuversichtlich: „Wir werden die Täter schon ausfindig machen.“